Kapitel 2 - Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

So allmählich beruhigte sich die ganze Aufregung um die neuen Dorfmitglieder.
Kerstin hilft inzwischen im Goldenen Schwanen aus und ihr Sohn Daniel erkundet mit dem Fahrrad die Umgebung.

Auf dem Weg zur Metzgerei trifft Kerstin auf einige alte Freundinnen aus der Schulzeit, die sich freuen, dass sie endlich wieder den Weg nach Hölzlingen gefunden hat. Schnell wird Klatsch und Tratsch ausgetauscht, und irgendwie ist alles so ein bisschen wie früher, so dass es Kerstin vorkommt, als wäre sie nie weg gewesen. Als sie ihren Weg fortsetzen möchte, trifft sie auf Wolfgang, den Enkel des Wurstfabrikanten. Wolfgang und Kerstin waren damals ein Paar, aber obwohl aus ihrer Verlobung damals nichts geworden war, hält es ihn ganz und gar nicht ab, ihr den Hof zu machen. Kerstin möchte Wolfgang lieber etwas auf Distanz halten, jedoch recht erfolglos. Wolfgang, in Hölzlingen als Schürzenjäger bekannt, möchte sie unbedingt zum Essen einladen. Im Goldenen Schwanen kann ja nichts schief gehen, denkt sie, und willigt schließlich ein.

Doch wie es der Zufall so will, hatte Brigitte die beiden, bei Besorgungen, im Dorf gesehen. Eigentlich war Brigitte gar nicht eifersüchtig, aber so wie die beiden zusammen gestanden und getuschelt hatten, das machte sie nun doch stutzig. Abends stellte Brigitte ihren Mann zur Rede und wollte nun alles wissen. Wolfgang erzählt ihr, dass er sich damals von Kerstin getrennt hatte. Sie hätte einfach viel zu sehr geklammert und er wollte noch ein bisschen Freiraum. Außerdem war Brigitte ja seine absolute Traumfrau, die er um nichts in der Welt gehen lassen würde. Brigitte fühlte sich zwar geschmeichelt, merkte jedoch, dass da irgendwas nicht so ganz stimmen konnte. Abends lag sie noch lange wach und dachte über das Gesehene und Gehörte im Dorf nach. War Wolfgang ihr wirklich immer treu gewesen? Was wäre, wenn Kerstin nun wieder ein Auge auf Wolfgang geworfen hat?
Völlig verwirrt wendet sie sich am nächsten Tag an ihre Schwiegermutter Marga. Sie möchte nun alles über die Zeit von Wolfgang und Kerstin wissen. Schließlich hatte Wolfgang ja immer einen sehr guten Kontakt zu seiner Mutter und ihr bestimmt auch alles anvertraut. Und tatsächlich gab es da noch eine ganz andere Version der alten Geschichte.




Auch Kerstins Tochter, Jacqueline, macht in Hölzlingen neue Bekanntschaften, denn ihre beiden Cousins Tobias und Florian interessieren sich sehr für die neue Mitbürgerin. Tobias schwänzt ihretwegen sogar die Schule und zeigt ihr Hölzlingens Umgebung bei einer Landpartie mit dem Mofa. Als jedoch ein Anruf der Schulleiterin bei Christel Weißhaupt ankommt, fliegt die Schulschwänzerei auf. Für Christel ist das natürlich ein gefundenes Fresse und eine weitere Gelegenheit ihr Lieblingsthema anzuschneiden, dass nämlich diese beiden Städterinnen wirklich nur Unfrieden sähen würden. Aber das sehen zum Glück einige Familienmitglieder etwas anders und freuen sich stattdessen über das Wiedersehen mit Kerstin und ihrer Tochter. 







Aber nicht nur im Hause Weißhaupt hängt der Haussegen schief.
Auch bei den Schusters gibt es jede Menge Ärger. Wolfgang, Enkel des Patriarchen Herbert und Vertriebsleiter der Großmetzgerei in Hölzlingen, versteht es nahezu perfekt Geschäftliches und Privates unter einen Hut zu bringen. Hauptsächlich dann, wenn es sich um weibliche Geschäftspartner handelt. Kaum ein Rockzipfel ist vor ihm sicher. Mit seiner charmanten Art schafft er es immer wieder, den Frauen ein bisschen näher zu kommen. Sehr zum Missfallen von Brigitte, seiner Frau.


FORTSETZUNG FOLGT!